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Gluten-Unverträglichkeit


Ich lebe mit einer Gluten-Unverträglichkeit.

Wenn ich gluten-haltige Nahrung zu mir nehme, dann werde ich furchtbar, furchtbar krank.

Es hat Jahre gedauert und viele Irrtümer gekostet, bis die ganz einfache Regel feststand:
KEIN GLUTEN!

Einer von den vielen Versuchen war ein Test auf Zöliakie oder Sprue. Die Untersuchung war negativ. Ich war irrtümlich der Meinung, daß Gluten-Unverträglichkeit immer mit einer Zöliakie verbunden ist. Das war falsch!

Ich hielt Müsli für den Inbegriff gesunder Ernährung, Haferflocken mit Nüssen und Trockenobst. Das war falsch! Ich habe nicht gewußt, daß Haferflocken auch Gluten enthalten.

In früheren Jahren, als ich es noch nicht genau wußte und die einschneidenste Folge schreckliche Herzprobleme waren, nannte ich eine Seite helicobacter-cordis.com, helicobacter des Herzens. Das war eine Art Arbeitstitel. Der Text gibt einen Einblick in den Werdegang.


Joerg Griesemann
Erlenweg 7
72076 Tübingen
Germany

jg@gluten-in-germany.com

http://www.magnesium-deficiency-in-germany.com
http://www.lyme-disease-in-germany.com


Barmer GEK
Postfach 1460
zu Hdn. der Geschäftsleitung
89004 Ulm

Tübingen, den 21. Oktober 2014


Offener Brief

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,

aus verschiedenen Gründen sehe ich mich jetzt schon veranlaßt, in kurzer Form vorab über die von Ihnen finanzierte Gesundheitsfürsorge für meine Person zu berichten, jetzt schon heißt, bevor ich ein abschließendes Ergebnis gewinnen konnte.
Sehen Sie dazu auch Ihre Unterlagen.

Gluten

Vor einigen Jahrzehnten wurde in einer hiesigen Klinik wegen meines stark erhöhten Blutdrucks eine Untersuchung auf ein Phäochromozytm durchgeführt, ohne Erfolg. In den Folgejahren erhielt ich eine Vielzahl blutdrucksenkender Medikamente verschrieben. Mitte Juli 1999 platzte mir im Kopf ein Äderchen. Die Folge waren zehn Tage Koma, halbseitige Lähmung, Rollstuhl, Sprachverlust mit Logopädie bis September 2012, Krücken, Gehstock und eingeschränktes Gehen und Krankengymnastik bis heute. Die nach dem geplatzten Äderchen verschriebenen Medikamente waren Aquaphor, Dilatrend, EnaHexal, Cynt und Vascal Uno. Allein die Nebenwirkungen waren erheblich. Ende 2009 kamen Herzkranz-Medikamente, zunächst ISMN, dann durch Pentalong abgelöst, hinzu. Da der Blutdruck sehr unregelmäßig war, weigerte ich mich, die angebotene Erklärung "chronisch krank" anzuerkennen. Durch Nahrungsmittel-Ausschluß und die Tageszeitung fand ich nach einigen Jahren heraus, daß Verzicht auf die Zufuhr von Natrium-Ionen, hauptsächlich als Kochsalz, seltener auch als Natron, geringfügig das Befinden verbessert.

Ab Sommer, Herbst 2009 litt ich zunehmend unter Herzbeschwerden und einem noch eingeschränkteren Gesundheitszustand. Drei behördlich zugelassene Fachleute, Damen und Herren, und ein kurzer Aufenthalt in einer hiesigen Klinik brachten kein Ergebnis.

Ein Erlebnis von Ende November, Anfang Dezember 2009 möchte ich Ihnen doch etwas ausführlicher übermitteln.

Abends gegen 19.00 oder 20.00 Uhr erlitt ich in Tübingen in der Nähe des Busbahnhofs einen derartig schmerzhaften Herzanfall, wie ich nie geglaubt hätte, daß man dergleichen überleben kann. Der Oberkörper, hauptsächlich die linke Seite, und der linke Arm waren von Schmerzen geradezu erfüllt. Sehen konnte ich nichts mehr. Da ich mich in der Nähe einer Haltestelle befand, konnte ich sitzen. Nach ungefähr einer Stunde, nachträglich geschätzt, bin ich in einen Bus geschlichen und nach Hause gefahren.

Dort habe ich mich hingelegt und, wie in den nächsten Jahren noch öfters, hätte den Tod als willkommene Erleichterung begrüßt.

Am folgenden Tag erhielt ich dann ISMN.

Ab Herbst 2012 kam mir der Verdacht, daß Gluten, GLUTEN, für meinen Zustand verantwortlich sein könnte. Brot und Nudeln hatte ich schon seit Jahren wegen des Kochsalzes nicht mehr zu mir genommen. Im Oktober 2012 begann ich eine Untersuchung mit Haferflocken, jeweils 500 g am 19. und 21. Oktober verzehrt, die, in viel geringerer Menge mit Nüssen und Trockenobst vermischt, häufig mein Frühstück bildeten. Da wurde ich so richtig krank, äußerster Bluthochdruck, schweres Krankheitsempfinden und hellrotes, schaumiges Nasenbluten, so als ob die Schleimhäute durchlöchert wären.

In der Folge hielt ich strengste Diät. Das Nasenbluten war nach 4 Wochen vorbei, mein Allgemeinzustand besserte sich, die Medikamenteneinnahme konnte ich nach und nach reduzieren und am 23. Dezember war der erste medikamentenfreie Tag. Das habe ich bis zum 26. Dezember so gehalten. Dann habe ich das Ganze mit jeweils 250 g Weizenmehl, jeweils am 26., 27. und 28., wiederholt. Das schon erlebte Drama wiederholte sich bis zum 10. März, nur nicht ganz so einschneidend.

Die furchtbaren, furchtbaren Herzbeschwerden waren Anfang 2013 gänzlich vorbei. Seit dreißig Jahren hatte ich immer wieder Nierenstiche. Auch das ging vollständig vorüber. Mein Allgemeinzustand normalisierte sich vollständig, soweit ich das beurteilen kann. Ostern 2013 nahm ich eine Einladung an und ließ mich zu Schokoladenpudding überreden. Das führte zu geringfügigem Blutdruck-Anstieg. Angeblich war der Pudding nur aus Kakao, Eigelb und Zucker, wie ich im Nachhinein herausbekam auch noch aus Puddingpulver, Gluten!

Ich mußte diese letzten Vorgänge einfach aufwendiger schildern, um Ihr Verstehen zu erreichen.

In der folgenden Zeit bis heute ist es mir noch nicht gelungen, die Hochdruck-Medikamenten-Einnahme gänzlich zu unterdrücken. Herzbeschwerden und Nierenstiche sind jedoch vollständig verschwunden. Ich weiß, daß ich hin und wieder ohne meine Absicht geringfügig glutenenthaltende Nahrung wie zum Beispiel abgepackte Saure Sahne, abgepackten Joghurt oder getrocknetes gemischtes Obst, bei dem ich erst hinterher auf der Verpackung las, daß es Weizenstärke, Gluten!, enthalte, zu mir nahm.

Mitte Oktober 2014, jetzt, vor wenigen Tagen erst, erfuhr ich, daß Senföle zumindest bei beeinträchtigter Niere zu einer Blutdruck-Steigerung führen können. Senföl-enthaltende Nahrungsmittel sind vor allem Zwiebeln, Porree, Senf, Rettich, Meerettich, Kresse oder Kohl (!).

Ich werde versuchen, in Zukunft eben nicht nur Gluten, sondern auch senfölenthaltende Nahrungsmittel zu vermeiden.

Dann will ich Ihnen einen abschließenden Bericht verfassen.

Lyme-Borreliose

Vor einer Reihe von Jahren litt ich an Kopfschmerzen, Kopfschmerzen bis zur Bewußtseins-Trübung. Schließlich fragte ich eine Dame oder einen Herrn um Rat, ohne Ergebnis. Nach ungefähr einem halben Jahr las ich einen Artikel über Lyme-Borreliose. Das schien ungefähr auch auf meine Angelegenheit zu passen. Ich erbat nachdrücklich eine Untersuchung. Der Laborant vermerkte zusätzlich mit Bleistift "floride". Ich bekam Doxycyclin verschrieben. Das brachte kein Ergebnis. Eingehendere Nachforschung erbrachte, Rocephin ist das richtige Mittel. Doxycyclin durchsetzt die Blut-Hirn-Schranke nicht.

Magnesiummangel

Vor ungefähr einem Jahr litt ich nachts an unerträglichen Schmerzen im linken Bein. Eine um Rat gefragte Dame oder ein um Rat gefragter Herr verordnete mir ein Schmerzmedikament und eine Untersuchung des Kopfes, am 9. Oktober 2013. Ich habe an dieser Stelle die Behandlung aufgegeben und das Rezept zurückgeschickt. Zufällig sah ich in einem Kaufhaus Magnesiumtabletten, 150 Stück 4.- Euro. Meine Beschwerden waren nach drei, vier Tagen vorbei. Das habe ich fünf-, sechsmal wiederholt, reproduziert!

Alle drei Fälle folgen im Prinzip dem gleichen einfachen Muster, es wäre nur eine nahezu kostenlose Untersuchung auf häufige Vorkommnisse nötig gewesen. Das hätte Ihnen eine Menge aus dem Fenster geworfenes Geld erspart und mir Verkrüppelung und qualvolle, qualvolle Jahrzehnte.

Vorsorglich befreie ich Sie ausdrücklich von jeglicher Schweigepflicht.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Griesemann